Optimist-Jugendmeisterschaft – 31 Jahre nach der allerersten ÖJM im SCT
Jugendmeister wurde David Rohde vom Yacht Club Hard, vor Keno Pulte (WSA-Neusiedl) und Philipp Schneeweiß (SYC).
Katharina Kropfitsch (KYCK) als beste Dame und Jakob Schwarz (SCTWV) komplettierten das Spitzenfeld.
U12-Jugendmeister wurde Moritz Schauer (SCTWV) als Gesamtelfter.
Konstantin Lang vom Veranstalterclub SCT durfte sich als Gesamtzwölfter die Medaille des OÖ Landesmeisters umhängen.
Aufgrund der Corona-bedingten Absage der Jugendmeisterschaft am Bodensee und Flaute beim Ersatztermin im SCK am Attersee durfte der Segel Club Traunkirchen einspringen. Der als Schwerpunktregatta ausgeschriebene „Reinanken-Cup“ wurde zur ÖJM upgegradet.
Nach 1989 war es die zweite ÖJM, die der SCT durchführen durfte. Damals war es die allererste ÖJM, die für alle Jugendbootsklassen zeitgleich in einem Club veranstaltet wurde.
Die kurzfristige Organisation forderte die Kreativität des Clubs, binnen 3 Wochen eine adäquate Veranstaltung auf die Beine zu stellen, bei der am Wasser qualitativ hochwertiges Segeln zwar im Mittelpunkt stehen sollte. Aber auch der Wohlfühlcharakter der SeglerInnen, Eltern und Coaches lag der schlagfertigen Helfertruppe rund um Karen Hoff (SCT-Jugendwart) und Philip Lang (Laser-Crack und Opti-Papa) am Herzen. Dabei ging man zum Teil ganz neue Wege.
Information ist alles. Und während bei der ÖJM vor 31 Jahren die Einladungen noch per Schreibmaschine erstellt und per Post versandt wurden, stellte eine Whatsapp-Gruppe die zentrale Informationsquelle vor und während der Veranstaltung dar. Knapp 90 Personen (Eltern, Coaches, Helfer) waren auf diese Weise immer top-informiert, über Registrierungs- und Vermessungszeiten, Anreise- und aktuelle Parkinformationen, Wettfahrt-Status am Wasser samt Zwischenergebnissen, verlorenes und gefundenes Segelequipment und Foto-Eindrücke.
Corona-bedingt galten natürlich strenge Regeln. Abstandhalten, Maskenpflicht im Clubhaus, usw. sind als Normalität im Segelsport längst angekommen. Der Bootsplatz wurde nach Bundesländern eingeteilt und das Regattabüro ins Freie verlegt. Das Clubgelände wurde auf diese Weise zum Ort der Begegnung und des Zusammenseins, ohne unnötiges (Corona-)Risiko einzugehen.
Gastronomisch zeigte der SCT ebenfalls, dass es auch anders funktioniert. Aus der Not heraus in der heurigen Saison keinen Clubwirt zur Verfügung zu haben, wurde eine Tugend gemacht. Auf des traditionelle Segleressen, welches meistens schwer mit dem Regattageschehen am Wasser zu planen ist, wurde gänzlich verzichtet. Stattdessen wurde die Veranstaltung zur kulinarischen All-Inclusive-Regatta. SeglerInnen, Eltern und Coaches wurden zwei Tage lang kostenlos mit Speisen und Getränken versorgt. Höhepunkt für die Opti-Kids war sicher die Offshore-Schnitzelsemmel-Pause nach dem Zieldurchgang der dritten Wettfahrt.
Was uns zum Seglerischen führt.
SCT-Wettfahrtleiter Georg Schöffmann, 470er-Segler in jungen Jahren und etablierter Wettfahrtleiter über die Grenzen des Traunsees hinaus hatte sich und seine Hightech-LED-Startmaschine, bei der sämtliche Startsignale digital angezeigt werden (…da kann man auch einmal die Startuhr vergessen) für die Opti-Cracks zur Verfügung gestellt. Seine Entscheidungen am Wasser bescherten den Seglern in 2 Tagen 6 ÖJM-würdige Wettfahrten.
Schon am ersten Regatta-Tag fiel nach kurzer Wartezeit die Entscheidung den gesamten Regatta-Tross ans südliche Ende des Sees nach Ebensee zu schleppen. Zu dicht war der morgendliche Nebel vor Traunkirchen, als dass sich Wind hätte aufbauen können. Dank der Kooperationsbereitschaft des Segel Clubs Ebensee und des Veranstalters Profs, die zeitgleich die internationale Kitefoil-Szene zu Gast hatten, fand sich ausreichend Platz für knapp 60 motivierte Optimisten samt Anhang.
Es folgten 4 Wettfahrten bei traumhaften Bedingungen (Sonneschein, 10-14kn Wind), womit bereits am ersten Tag eine gültige Jugendmeisterschafsserie gesichert war und sich ein deutlicher Favorit auf den Titel herauskristalisierte.
Während des Heimschlepps hatten auch die zahlreichen Fans, die sich an der Uferstraße als Zuseher eingefunden hatten, ausreichend Zeit in den SCT zurückzukehren, wo der erfolgreiche Segeltag einen gemütlichen Ausklang fand. Mit 4 Wettfahrten in der Tasche war auch die die Notwendigkeit nicht mehr gegeben den ersten Start am Sonntag allzu früh ansetzen zu müssen. Für Oberwind-Wettfahrten mit Start um 7 Uhr früh ist der SCT schließlich berühmt (und berüchtigt). Stattdessen bot sich am nächsten Tag dasselbe Bild wie am Vortag: dichter Nebel auf der gesamten nördlichen Seehälfte, von Traunkirchen bis Gmunden.
Nach dem Outdoor-Frühstück mit Kakao und Kipferl für alle Gäste ging es wieder nach Ebensee. Gleicher Ort, gleiches Programm, aber noch mehr Wind als am Vortag. Nach anfänglichen Ankerschwierigkeiten (es kann ja nicht alles klappen…aber 200m Ankerleine helfen!) wurden die letzten beiden Wettfahrten zur Vollständigkeit der Serie abgespult. Bei 14-18kn Wind wurden die Optimisten noch einmal richtig gefordert. Die Profis stellten Ihr wahres Können unter Beweis, und die Jüngsten bewiesen Kämpferherz. Belohnt wurden sie alle nach dem Heimschlepp im SCT mit Toast- und Kuchenbuffet. Knapp 100 Steckerlfische fanden ebenfalls hungrige Abnehmer.
Bei der Siegerehrung zeigten sich Traunsee und Traunstein nochmal von ihrer besten Seite. Die (mit Abstand) besten Optisegler Österreichs wurden geehrt, sowie auch die Letzten, die Jüngsten und die Pechvögel. Auch für kreative Preise ist der SCT inzwischen bei den Optis bekannt. Einen kurzen Rückblick gab es auf die Jugendmeisterschaft 1989. Der damaligen Veranstaltungsleiterin Brigitte Gsell (heute über 80 Jahre alt) wurde von Philip Lang (damals noch Opti-Teilnehmer) der offizielle ÖJM-2020-Rucksack überreicht.
Die Ergebnisliste zeigt ein erfreuliches Bild über österreichische Optimist-Szene. Knapp 60 Segler und Seglerinnen zeigten unglaubliche Motivation, Durchhaltevermögen und hohe seglerische Qualität, um die sie so mancher erwachsene Segler beneiden würde. Unter den Top-5 der ÖJM finden sich Segler aus 5 unterschiedlichen Bundesländern. Unangefochtener Jugendmeister, er musste einen 3. Platz streichen, wurde David Rohde vom Yacht Club Hard, vor Keno Pulte (WSA-Neusiedl) und Philipp Schneeweiß (SYC). Katharina Kropfitsch (KYCK) als beste Dame und Jakob Schwarz (SCTWV) komplettierten das Spitzenfeld. U12-Jugendmeister wurde Moritz Schauer (SCTWV) als Gesamtelfter. Konstantin Lang vom Veranstalterclub SCT durfte sich als Gesamtzwölfter die Medaille des OÖ Landesmeisters umhängen.
Die Optimist-Jugendmeisterschaft, im dritten Anlauf einer schwierigen Segelsaison 2020, war ein voller Erfolg. Familiäre Atmosphäre und professionelle Performance am Wasser erbrachten würdige Sieger und zufriedene Gäste.
Bericht von Philip Lang, SCT
Fotos von Thomas Feichtinger, Thomas Schöffmann, Jakob Gsell, Kurt Hoff
OÖ. Landesmeister Konstatin Lang Siegerehrung Top 3 U12 Jugendmeister Moritz Schauer 57. alle WF durchgesegelt! Wettfahrtleiter und Veranstaltungsleiter Karen Hoff und Philip Lang Brigitte Gsell Veranstaltungsleiterin OJM 1989 beim SCT